Zum Thema „Elektromobilität als Schlüssel zur Energiewende?“
Zum Thema „Elektromobilität als Schlüssel zur Energiewende?“ richtet das Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik (WZGE) in Kooperation mit der Professur für Energiemanagement und Nachhaltigkeit der Universität Leipzig und mit Förderung der innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft vom 26. Februar bis 3. März 2017 eine einwöchige Akademie in der Lutherstadt Wittenberg aus.
Für die Energiewende wird der Verkehrssektor immer wichtiger: Mit dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien im Strommix könnten die Emissionen von Fahrzeugen deutlich verringert werden. Voraussetzung dafür ist der erfolgreiche Ausbau der Elektromobilität: Im Jahr 2020 soll Deutschland Leitmarkt, mit einem gesellschaftlich breit akzeptierten Elektromobilitätssystem sein. Doch die Realität sieht anders aus: Trotz vieler angeschobener Projekte hat sich Elektromobilität noch nicht durchgesetzt; andere Länder könnten vorbeiziehen.
Notwendig sind umfangreiche Investitionen, vor allem in die Batterietechnik und die Ladesäuleninfrastruktur. Dafür werden Anreize eingefordert, die wiederum Kosten für die Allgemeinheit verursachen und die Frage nach einer fairen Verteilung von Erträgen und Belastungen aufwerfen: Energiewirtschaft und Automobilindustrie begrüßen Elektromobilität als Schlüssel zur klimafreundlichen Umgestaltung des Verkehrssektors und fordern eine rasche Marktdurchdringung. Verbraucher- und Umweltverbände hingegen stellen die bisherigen Konzepte vor dem Hintergrund sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Sinnhaftigkeit in Frage. Aus einem ethischen Blickwinkel lässt sich dieser Dissens nicht unmittelbar auflösen: Fördert Elektromobilität das Gemeinwohl durch einen klima- und umweltfreundlicheren Individualverkehr und die Stärkung des Innovationsstandorts Deutschland? Oder greift der bisherige Fokus auf „Elektroautomobilität“ zu kurz und benachteiligt die Nutzer alternativer Verkehrsmittel bzw. konterkariert die Ziele der Energiewende?
Gemeinsam mit Experten aus der Praxis werden die folgenden Leitfragen diskutiert:
Welche Potenziale und Konflikte bietet der Ausbau der Elektromobilität für das Gelingen der Energiewende?
Wie können die Kosten für den Ausbau der Elektromobilität für alle beteiligten Akteure in einen fairen Ausgleich gebracht werden?
Wie lassen sich konstruktive Kooperationen und Dialoge zwischen Politik, Wirtschaft, gesellschaftlichen Gruppen und Bürgern für einen gemeinwohlfördernden Durchbruch der Elektromobilität unterstützen?